"NO PERSON, NO ENLIGHTENMENT, NO CRY!

DIE REVOLUTION DER SINNE KANN JETZT BEGINNEN!"

Best of "REVOLUTION DER SINNE"

(Ausgewählte Stellen aus dem Essay in Absprache mit dem Autor)

 

Diese totale disidentifikation ist keine "erfahrung", die unserem "ich" widerfährt, sondern sie bewirkt, daß wir uns endlich wieder als LEBENDIGES FLEISCH UND BLUT FÜHLEN MIT EINER DENKFÄHIGKEIT, DIE BIS INS UNENDLICHE REICHT. Dazu war das ich nicht fähig, da es immer nur an sich herunterschaute und "körper" SAGTE anstatt körper zu SEIN. Sich von INNEN zu spüren ist etwas anderes als zu glauben, das WORT "ich" wäre ein organ oder gar eine bewusstseinszentrale. Es ist nur ein wort, das von unserem denken kreiert wird. Mehr ist das ich nicht. Uns wurde anerzogen, es superernst zu nehmen, uns von ihm abhängig zu machen und ohne das wort nicht lebensfähig zu sein. Dabei fängt das leben erst so richtig fett an, wenn es futsch ist!


Nur das "ich" hat probleme. Das ich schafft sich seine sorgen. Der identitätslose, in seiner anwesenheit ruhende, unendliche mensch, der DU BIST, ohne daß jemand in dir "ich" zu sich selbst sagt, dieser echt vorhandene mensch, der einfach bewusstsein der existenz seiner präsenz ist, DER HAT KEIN PROBLEM, sondern gießt die blumen, damit sie nicht vertrocknen, und schaut in den himmel, weil die augen für's schauen gemacht sind. Jed McKenna, Alan Watts etc pp: alle wussten bescheid, aber die spiriszene braucht gurus, die sich "erleuchtet" aufblasen, als ob die ichlosigkeit etwas exklusives sei und dafür goldmedaille mit heiligenschein verdient hätte.


DU bist nur der reale ichlose mensch, der das alles wahrnimmt. Wenn dein ich diese freiheit "von sich selbst" nicht verkraftet und darüber aus purer verzweiflung selbstmord begehen möchte, dann LACH ES AUS, VERLACHE ES, VERSPOTTE ES UND GIB IHM KEINE MACHT ÜBER DIE VERRÜCKTE EKSTASE DES LEBENS, DIE KEIN ICH BRAUCHT, UM DA ZU SEIN! WER BRAUCHT SCHON EIN NERVTÖTENDES ICH? WER? DA IST NIEMAND, DER SOWAS BRAUCHT! GEATMET WIRD AUCH OHNE DAS ICH! GEATMET, GEGESSEN, GELAUFEN, GESCHLAFEN: DAS LEBEN PASSIERT IN JEDEM AUGENBLICK VON ALLEINE, es ist in seiner unendlichkeit absolut "alleine" im sinne von gottlos, überichlos, transzendenzfrei. Lass die erhoffte leere, wo sie hingehört: im eisfach der spiris/gurus, deren ich sich gerne von tiefgefrorenem nichts ernährt.


Sie glauben dann, erleuchtete zu sein und bilden sich ein, das leere-ich sei kein ich. Das ist der typische spirikomplex (die "spiripsychose"), der all die mega selbstbewussten gurus befällt, die in ihrem aufgeblasenen wahn nicht kapieren können, daß es kein zentrales ich gibt, sondern nur ich-anteile, die sich als solches aufspielen. Die spirigurus kennen kaum solche ansätze wie die psychosynthese und richten sich finanziell in ihrem leere-ich ein. Sie MÜSSEN aus ihrer logik jeden verhöhnen, der unter seinem ich leidet, weil sie es selber tabuisieren. Das VERLACHEN des eigenen ichs im suizidalen notfall ist dagegen nicht arrogant gemeint, sondern nur als technik der disidentifizierung zur provisorischen selbstrettung - und ob es funktioniert, ist wahrscheinlich bei jedem anders.


Die gurus dagegen meditieren sich nicht in ihren körper, sondern noch weiter raus in einen idealistischen und ideologischen geistspuk... und gewonnen hat bei dieser guru-challenge dann der, der den besten spuk abliefert - alle anderen sind natürlich erbärmlich unerleuchtete demütige schüler. Aber die gurublamage entpuppt sich nach manchmal jahrelangen sitzungen, satsangs und sonstigem singsang als verdrängte angst vor dem gefühl, sich von innen zu spüren. EINSAMKEITSGEFÜHLE, TRAURIGKEIT ÜBER DIE VERGÄNGLICHKEIT des lebens, verlorene große lieben, der tod geliebter nahstehenden etc pp sowie der SCHMERZ DARÜBER sind der grund dafür, alles zu verdrängen und den gefühllos befreiten, losgelösten geist zu spielen, der sich einbildet, es gäbe eine "nondual" ABGESPALTENE ewigkeit (wie absurd und anti-nondual!), in der ein heiliges über-ich wohne. WER will das ich eigentlich überwinden? Es ist DAS ICH selbst, das sich überwinden möchte!


Der schweregrad des verdrängten schmerzes mag mitunter beeinflussen, wie viele wunden nach heilung schreien, um kein ich zu benötigen, das das fühlen blockiert; denn erst im nachhinein kann der mensch aus seiner gewonnenen ichlosigkeit erkennen, daß kein einziger schmerz abgespalten, verdrängt und tabuisiert werden braucht, wenn es kein ich mehr gibt, das den schmerz auf sich bezieht und dadurch den ganzen mensch mit in den abgrund zerren will, wo einzig und allein das ich selbst hingehört! Das ist der große, skandalöse denkfehler und darum behandlungsfehler im gesamten psychiatrie-system: das ich viel zu ernst zu nehmen und immer wieder dem mensch zu suggerieren, er sei nur sein ich, wodurch er an diesem (und nicht an dessen problemen!) letztlich zugrunde geht, wenn er sich nicht davon befreien kann!


Wenn therapie nicht den zweck der ego-auflösung haben soll, also nicht einem idealistischen "spirituellen" ziel dient, das gar nicht funktioniert, weil sich das ego nicht selber aktiv auflösen kann, sondern im kreis dreht und sich immer wie die schlange in den eigenen schwanz beisst, dann kann therapie durchaus NÄHER an die voraussetzung für befreiung heranführen, falls sie nicht nur das ego stabilisieren ("alltagstauglich" und "arbeitsfähig" machen) will, sondern zu MEHR BEWUSSTHEIT führt: dann ist es eine klärende psychowellness, die asymptotisch an den ereignishorizont heranführt, ohne allerdings jemals "jenseits" des egos anzukommen. Man darf einfach nicht etwas falsches erwarten/erhoffen, dessen paradoxie KEINEN weg ermöglicht, weil das ziel gar nicht am ende eines weges liegt, sondern im auflösen der dualistischen fata morgana aus weg & ziel. Denn: WER hat ein ziel? Das ich! WER geht einen weg dahin: das ich! Immer wieder und wieder ist es nur das ich. Das ich HAT ein trauma, nicht der mensch an sich. Das ich ist verknotet, nicht der mensch. Das ich denkt kompliziert, nicht die SINNLICHE PRÄSENZ.


Der ansatz der psychosynthese hilft zumindest dabei, den ich-mechanismus zu durchschauen: ein spiegelkabinett mit endlosen ich-anteilen, die sich gegenseitig erfinden und füttern! Aber irgendwann hilft es nicht mehr, dann passiert dauerübelkeit vom ewigen therapieren. Dann wird das ichspektakel schlichtweg langweilig. Das echte leben ruft! Und dann geschieht unendliche leere, die sich selber durch deine sinne wahrnimmt. Im fernen hintergrund nuschelt noch leise das ich seine ewige leier, während im vordergrund die sinne spüren, wie unendlich leer sie selber sind. Da ist sie, die echte nonduale oneness! Von niemandem von außen als gedankenobjekt betrachtet, sondern reale eigenschaft der prickelnden sinne. Und siehe da: die sinne hören das ich reden und schmunzeln: ja, auch das denken und reden und ich-sagen ist nur ein sinnlicher ausdruck der unendlichen leere. Sagenhaft! Alles macht von nun an einfach nur, was es macht: das ich denkt und redet, der atem fließt, der körper kocht sich essen, weil der magen knurrt und und und - ALLES IST JETZT IDENTISCH. Alle therapien vorher konnten das nicht erzwingen. Sie waren nur tranquilizer gegen die ängste, die das ich dem mensch aufzwingen wollte: "Hey, du hast angst, sag ich dir! Tu was dagegen, sonst zerstör ich dich!" Die macht des ichs über den mensch ist schockierend grausam. Das ich ist ein diktator!


Das mißverständnis scheint für das ich undenkbar zu sein: daß GAR NICHTS VERSCHWINDET, SONDERN ALLES DA BLEIBT - außer das ich selbst! Alle zustände, psychos und ekstasen, gefühle, sorgen, mitgefühle: ALLES EXISTIERT WEITERHIN, WEIL DER MENSCH EBEN SO KONSTRUIERT IST, aber das ich fehlt dann, die person, identität, das ego, das alles auf sich bezieht, sprich: alles "darf" (kann) endlich EINFACH SO AUS PUREM SELBSTZWECK geschehen anstatt auf eine komomandozentrale umgeleitet zu werden, die daraus ein "identitätsgefühl" macht. Insofern hat die psychosynthese (und andere schulen) in gewisser weise recht, daß es diesen "leeren beobachter" gibt, nur der fehler liegt wieder darin, daß das ich meint, ein beobachter sein zu können und schon haben wir wieder den diktator in der mitte, der meint, ohne augen zu schauen. in wahrheit bricht das gesamte ich-spiegelkabinett komplett zusammen und es bleibt einfach die pure wahrnehmung übrig, und das klingt für das ich wieder unglaublich heilig, erhaben, erleuchtet, obwohl es absolut lächerlich simpel ist. Wirklich! Es ist entsetzlich, wie das ich, alles, was "nach ihm" kommt, nur dualistisch mißverstehen kann. Die totale disidentifikation ist nicht der tod aller dinge oder das verschwinden der welt oder das auslöschen aller gefühle, sondern NUR (!) das verschwinden des ichs, DAS sich mit allem identifiziert, um eine person zu behaupten.


Wo niemand mehr ist, wohnt alles IN SICH SELBST - überall ist "innen", jede wahrnehmung ruht in sich. Alles ist innen; denn alles ist außen, es gibt kein innen mehr und kein außen, weil das nur kategorien des ichs sind, das seinen standort suchte. die sorge um einen vermeintlichen verlust irgendwelcher (psychischen) qualitäten ist daher unötig: ALLES BLEIBT ERHALTEN, NUR DER ICHBESESSENE "IDIOT" VERSCHWINDET, der sich als kontrolleur aufspielte! Kein problembündel wird abgestoßen oder in "nichts" aufgelöst (welches nichts? wo soll es sein, dieses esoterische hurz?), sondern es ist niemand mehr da, der das bündel als problem erlebt. Der neue mensch IST das grenzenlose, ja entgrenzte bündel selbst! Niemand ist mehr da, um "mit allem" identisch zu sein. Das war nur der onenesswahn des egos. Wo niemand mehr ist, um "alles" sein zu wollen, IST ALLES einfach nur, was es ist: der zellhaufen mensch mit seinem bürgerlichen namen und die supernova am anderen ende des universums. Die oneness IST der natürliche zustand des seins, das in all seinen teilen MIT SICH SELBST EINS IST. Keine abgespaltene metaphysische transzendenz, die das universum begrenzt, umfängt oder zur illusion degradiert.

 

Alan Watts sagte das auch bereits so ähnlich: die wahre person besteht sowohl aus den innersten organen als auch aus den sternenrändern, weil alles ichlos WAHR-GENOMMEN wird. Die "grenzen" (und damit zugleich auch die profilneurotische angst vor entgrenzung) werden nur vom ich empfunden. Die ichlosigkeit ist dagegen grenzenloses wahrnehmen aller voneinander getrennten objekte als EIN SEIN statt eingebildetes eins-sein.

 


Autor: Tom de Toys, im Mai 2021 - zum vollständigen Essay hier (Homepage des Autors)

Diverse Hervorhebungen (fett und kursiv) durch die LDL mit Genehmigung des Autors.

Die originale freie Orthografie wurde auf Wunsch des Autors beibehalten.

 

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2002 hatte die neue Satsang-Bewegung ihren Zenit bereits überschritten. Aus Satsang wurde allmählich Satire, aus Erleuchtung wurde Erschöpfung: das spirituelle Burn-out machte sich breit. Umso leichter wurde es, sich in einen Guru zu verwandeln und Geld mit dem NICHTS zu verdienen. Die LDL macht ab 2020 nur noch BEACH YOGA und empfängt Dich kostenlos ohne Scheinprobleme!

 

"Während ich mir Mühe gab, dem Blick standzuhalten, und immerzu in seine Pupillen starrte, beschlich mich das Gefühl, ins Leere zu sehen. Ja. Da war überhaupt nichts. Da war keine Persönlichkeit. Es war, als säße da eine Hülle, durch deren Einlässe ich direkt ins Vakuum blickte. Niemand. Kein Anhaltspunkt. Kein Widerstand."  Dietmar Bittrich & Christian Salvesen, DIE ERLEUCHTETEN KOMMEN (2002)

 

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