Erleuchtung ist für mich nur ein seelischer Phantomschmerz, der vergeht, sobald man spürt, dass einem nichts fehlt.

DAS SUPERKONKRETE ICH


Ich sitze auf einer Wiese.

Unter mir Grashalme.

Ich sehe die Wiese.

Ich sehe die Grashalme.

Grashalme? Wiese? Ich?

Die Grashalme und ich?

Werden gesehen.

Ich? Und? Die Grashalme?

Werden gesehen!

Ich schaue mir alles genauer an:

Ich nehme den einzelnen Grashalm wahr.

Nehme ICH einen GRASHALM wahr?

Wer nimmt was wahr?

WER bin ich?

Was ist das UND?

Und WAS ist der Grashalm?

Ich schaue den menschlichen Körper an, der auf dieser Wiese sitzt.

Ich bin der Körper.

Der sitzt.

Ich bin die Augen.

Die sehen.

Ich bin die Organe.

Ich bin das Gehirn.

Und der Zeh.

Und die Lunge.

Ich bin die Luft in den Lungen.

Ich bin die Atome, aus denen mein Körper besteht.

Ich bin die Leere zwischen all diesen Atomen.

Ich bin das quantenmechanische Energiemeer in den Atomen.

Ich bin die Leere der Quantenstruktur.

Ich bin die leere Lunge.

Die Luft in der Lunge.

Ich bin die leere Luft.

In der Lunge.

Und ausserhalb.

Ich bin die Luft, die mich durchströmt.

Die von der Wiese hinüberweht und beim Ausatmen die Grashalme erzittern lässt.

Ich bin der zitternde Grashalm in meiner Nähe.

Der grüne Grashalm.

Das zitternde Grün.

Ich bin nichts anderes als das Grün, das ich sehe.

Ich bin das bewusste Grün.

Das bewusst gewordene.

Die Bewusstheit des Grüns.

Die Bewusstheit von allem, was da ist.

Ich sehe das Grün.

Und ich sehe das Sehen.

Das Auge empfindet sich selber als SEHEND.

Ich bin das bewusste Auge.

Das Auge, der Grashalm, die Luft und die Leere.

Mein Ich ist das alles, was durch die Wahrnehmung bewusst wird.

Bewusst wahr genommen.

Bewusst. Wahr. Genommen.

Mein Ich ist die Wahrheit der ganzen Bewusstheit.

Das wahre Grün.

Die bewusste Leere.

Die leere Bewusstheit.

Das leere Grün.

Das grüne Ich.

Das wahre Ich.

Das leere Ich.

Die leere Wahrheit.

Das Ich: auf einer Wiese sitzend.

Das Ich: Grashalme unten.

Das Ich: Wind weht.

Das Ich: Lungen atmen.

Das Ich: der Gedanke "das Ich".

Sprache spricht.

Augen sehen.

Lungen atmen.

Grashalme zittern.

Alles bewusstes Ich.

Das ichbewusste Leben.

Leben: sich selber bewusst geworden.



AUTOR: Pier Zellin, 2017
QUELLE: Facebook-Kommentar

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2002 hatte die neue Satsang-Bewegung ihren Zenit bereits überschritten. Aus Satsang wurde allmählich Satire, aus Erleuchtung wurde Erschöpfung: das spirituelle Burn-out machte sich breit. Umso leichter wurde es, sich in einen Guru zu verwandeln und Geld mit dem NICHTS zu verdienen. Die LDL macht ab 2020 nur noch BEACH YOGA und empfängt Dich kostenlos ohne Scheinprobleme!

 

"Während ich mir Mühe gab, dem Blick standzuhalten, und immerzu in seine Pupillen starrte, beschlich mich das Gefühl, ins Leere zu sehen. Ja. Da war überhaupt nichts. Da war keine Persönlichkeit. Es war, als säße da eine Hülle, durch deren Einlässe ich direkt ins Vakuum blickte. Niemand. Kein Anhaltspunkt. Kein Widerstand."  Dietmar Bittrich & Christian Salvesen, DIE ERLEUCHTETEN KOMMEN (2002)

 

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