Siehe auch weiteren Autorenbeitrag

Geborgen, Geliebt und innerlich Verstanden – Jetzt.

Schreib doch mal drüber, wurde ich gebeten. Naja, was soll man da schreiben? Es ist schon so viel darüber geschrieben worden und man kann es eh nicht "beschreiben". Aber jetzt tu' ich es trotzdem, denn es wird auch ziemlich viel Mist geschrieben über dieses "Erwachen".

 

Hab ich's mir anders vorgestellt? Jepp. Aber das ist egal, denn so wie es ist, ist es perfekt.

Man fällt ins Jetzt und ab dem Moment an fühlt man sich geborgen und wird sich auch in Zukunft geborgen, geliebt und innerlich verstanden fühlen aus sich selbst heraus, jetzt und jetzt und ... 

Hab ich jetzt alle Antworten auf alles? Nein, wozu auch, die Dinge werden sich offenbaren in dem Moment, wo sie erscheinen. Durch dieses sich innerlich aufgehoben und geborgen Fühlen entsteht eine Unabhängigkeit z.B. vom anderen Geschlecht. Man wird auch unabhängig von der eigenen Geschichte und der eigenen Zukunft. Man fühlt sich geliebt, aber aus dem Inneren heraus – diese Liebe kommt nicht von außen und hat nichts damit zu tun, dass etwas erreicht wurde oder ein Traum in Erfüllung ging. Alle vorübergehenden Glücksgefühle werden ausgewechselt gegen ein durchgehendes immer wieder neu entstehendes Gefühl des Glücklichseins mit dem, was grad ist, auch wenn dann Nichts ist. Vorübergehende Glücksgefühle kann es da durchaus auch geben, aber da ist Niemand, der sich an diesen vorübergehenden Glücksgefühlen festhält, sich entlang hangelt oder erwartet, dass sie wiederkommen. Wozu auch?

Diese neue Unabhängigkeit bedeutet nicht, dass man sich jetzt auf nichts mehr einlässt, ganz im Gegenteil, man lässt sich ein auf das, was ist. Es kann auch sein, dass man sich auf eine Beziehung einlässt, wo ich ja grad von der Unabhängigkeit zum anderen Geschlecht gesprochen habe. Aber dieses Einlassen geschieht zwanglos in der Freiheit und dadurch entsteht eine radikal neue Beziehung. Kann man die definieren? Ich kann es momentan noch nicht, wie soll man etwas definieren, was man zum ersten Mal erlebt, während man es erlebt ... und wozu auch, ich brauch das nicht definiert. Jemand, der nicht im Jetzt schwebt, möchte da vielleicht eine Definition, weil er sich die Zukunft vorstellen und ausmalen möchte. Aber was geht mich das an.

Ich kenn das noch, etwas definieren zu wollen, das man nicht kennt, um die Angst davor zu verlieren, um es nach der Definition in einer Schublade eingeordnet zulassen zu können. Es funktioniert aber so nicht. Nicht wirklich, lediglich in der Illusion funktioniert es. Durch das Definieren und Einordnen hat man sich die Illusion der Sicherheit verschafft  nach dem Zusammenbruch des Egos ist dieser Vorgang dann aber völlig überflüssig, denn man fühlt sich im Jetzt grundlos sicher und grundlos geliebt, dort wo man grad ist und wie man grad ist.

Gibt es einen Weg dorthin? Ja, den gehen wir aber alle schon längst. Egal ob verschleiert in einer Burka, verschleiert als Christ, Atheist, Philosoph, also egal in welcher Religion oder Geisteshaltung wir verschleiert sind, alle gehen den gleichen Weg und sind und werden ihn seit Urzeiten und bis in alle Ewigkeit gehen. Ob das bewusst wahrgenommen wird oder nicht, spielt keine Rolle – der Weg wird auch von einem religiösen Fanatiker gegangen, obwohl der ja nur seinen Schleier wahrnimmt. Trotzdem geht er den gleichen Weg wie der Atheist oder der Papst.

Was ist das für ein Weg? Der Buddhist würde sagen: der Weg des Leidens. Und so ist es auch: Wir gehen durchs Leben und suchen das Glück überall da, wo wir es nicht finden, bis wir an einem Abgrund stehen und nicht mehr weiter wissen, denn alles, was wir uns vorstellen konnten, haben wir ausprobiert – ohne Erfolg, auch unsere Erfolge sind da kein Erfolg, sie verblassen früher oder später und ein neues Objekt der Begierde erscheint und auch das hat nicht gehalten, was es uns versprochen hat. Irgendwann gibt man die Suche an den falschen Orten auf, hat aber keine Ahnung, wie es weitergehen soll, da sich durch unser Ego der eigentliche Ursprungsort des Glücks verbirgt.

An dieser Stelle kommt die Depression, das Aufgeben, die Leere. Diese Leere wird durchs Ego hindurch wahrgenommen und dort mit Angst belegt. Die Angst gibt es aber nur im Ego. Die Leere selbst trägt keine Angst, sie ist leer. Die Leere ist das Sein, dein Sein, das sich in deinem angeschlagenen, desorientierten Zustand der Frustration als alternativer Fundort des Glücks zeigen will und es auch tut.

In dieser Zeit deines Lebens kann es dann passieren: das Ego kollabiert freiwillig in die Leere, die du bist und du bist frei ... und wirst es auch bleiben.

In dieser Freiheit bist du geborgen und zwar so, wie du in dem Moment grade bist, mit all deinen Macken und Talenten.

In dieser Implosion geschieht die Reinigung, die innere Reinigung: du schaust dabei zu, wie alles Falsche im inneren Feuer verbrannt wird. Dies sind Dinge, die du vielleicht schon lange versucht hast an dir zu ändern, aber immer wieder "rückfällig" geworden bist, weil das Ego ja auch nicht wirklich Veränderung oder Selbstoptimierung zulässt. Warum sollte es auch, das würde seinen sicheren Tod bedeuten. Das Ego wird nie an dem Ast sägen [Segen], auf dem es sitzt. NEVER! Aber jetzt nach der Implosion geschieht das von selbst, denn es geschieht vom Selbst.

Das wird dauern und in Schüben kommen, dein Körper und deine Seele werden sich auch von alten aufgestauten Gefühlen und Emotionen lösen, auch das geschieht in Schüben. Ja, du wirst Tränen vergießen, lachen oder schreist – aber egal! Nach jedem dieser Brände fühlst du noch mehr Leere und Raum in dir. Aber selbst wenn nichts brennt oder du dich grade nicht veränderst, fühlst du dich die ganze Zeit geborgen, innerlich verstanden und geliebt, so wie du bist. Da gibt es also keine Eile oder ein Verlangen, irgendein Ideal zu erreichen. Einfach nur Vertrauen in das, was ist. Du bist erwacht, was soll schon passieren ...

 

 

AUTOR: Thorsten Johst

QUELLE: Facebook-Post vom 11.9.2017

LEKTORAT: LDL (kleine Korrekturen und orthografische Abweichungen vom Original sowie kursive/fette Hervorhebungen)

 

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