"Doch das wird ein neuer Mensch sein - ein Individuum mit einem riesigen externen Nervensystem, das bis in das Unendliche hineinreicht. Dieses elektronische Nervensystem wird so verschaltet
sein, dass alle Individuen, die daran angeschlossen sind, mehr oder weniger die gleichen Gedanken, die gleichen Gefühle und die gleichen Erfahrungen haben werden. Es wird vielleicht
spezialisierte Typen geben, wie es auch in unserem Körper spezialisierte Zellen und Organe gibt, denn dahin geht die Tendenz - dass alle Individuen in einen einzigen bioelektronischen Körper
verschmelzen."
Alan Watts, DIE ILLUSION DES ICH (1966)
Der Herausgeber Wolf Schneider behauptet auf Seite 55 der "Im Körper ankommen"-Ausgabe (1-2/15) der connection spirit, Mystik sei "das Erlebnis der Transzendenz" (und der Ergriffenheit vom Göttlichen), aber wir sehen das anders: Mystik ist gerade die ÜBERWINDUNG der Transzendenz; denn Transzendenz resultiert aus der dualistischen Spaltung, während die mystische Erfahrung eben diese Spaltung überwindet und die nonduale Nullheit der Natur immanent erkennt. Solange Mystik mit Transzendenz verwechselt wird, dient sie nur zur Veredelung von abstrakter Religiosität, die von der Institution "Religion" traditionell mystikfrei gepflegt wird, frei nach dem Motto: Glaube an Gott statt das Ganze selber zu spüren! Es geht uns um die Ergriffenheit vom GANZEN, nicht von etwas transzendent Göttlichem. Sobald das Ganze wirklich DIREKT "ganz" erfahren wird, wird es automatisch LEER, frei von Illusionen, frei vom Selbst, frei von Erleuchtung, frei von jeglicher esoterischen Hoffnung. Diesen authentischen tiefenspirituellen SCHOCK der Unendlichkeit findet man leider nur selten in der connection thematisiert. Stattdessen werden dort immer wieder und wieder kitschige popspirituelle Klischees bedient...