ich spiele tot das ist das letzte das
ich tun kann bevor ich tot bin und es
fühlt sich gut an einfach weg zu sein
das ganze nervenkostüm deaktiviert
die hochkomplexe identität gelöscht
die sinne befreit von sämtlichen
erinnerungen und der rest an echten
empfindungen nur noch an der
konkreten gegenwart orientiert ohne
die eingebildete person die etwas
vermissen könnte oder darunter leidet
dass all ihre errungenschaften zunichte
gemacht wurden all ihre gedanken
gefühle und menschliche mühe die
erkenntnisse über den sinn des lebens
für eine nachwelt zu dokumentieren
die nun niemals erfahren wird dass
dieses lebenswerk überhaupt existierte
und trotzdem den weg weitergeht der
mit der sonne beginnt dann die wolken
beim namen nennt und mit dem mond
eine pause einlegt bis das gesamte
universum in sich zusammenfällt weil
letztlich das dasein selbst nach einer
unendlichen phase des vorhandenseins
alle datensätze in die abwesenheit reißt
AUTOR: Tom de Toys, 17.2.2025 © POEMiE™, entnommen aus: "RADIKALE RESILIENZ (DAS TABU DER PSYCHIATRIE, TEIL 2)"